Donnerstag, 29. September 2016

Die Lücke wird geschlossen

Als ich um halb acht loslief war es noch herbstlich kühl. Trotz gemächlichem Schritt erreichte ich schon bald das lauschige Iffigenseeli. Schon hier zeigte sich mir ein prächtiges Panorama und es kam noch besser: beim Stigle (Pkt. 2381) bot sich gegen Osten ein fantastischer Ausblick auf Wildhorn, Eiger, Brienzerrothorn und viele andere Gipfel, sowie auf die hinter mir liegenden Etappen.
Ein paar Schritte weiter präsentierten sich die Berge des Westens, dank Peakfinder konnte ich sicher die mir bekannten Vanil Noir und Rochers de Naye eindeutig orten. Es folgte ein steiler Abstieg zur bereits geräumten Alp Chüetungel. Schliesslich galt es noch den Abstieg auf einem feucht glitschigem Weg zum Lauenensee zu bewältigen. Auf der Terrasse des dortigen Restaurants gönnte ich mir ein Bier und ein Wurschtsalat.
Beschwingt und sehr zufrieden nahm ich dann die letzten Kilometer zur Rohrbachbrücke unter die Füsse.
Es freut mich, dass ich die verpassten Etappen zeitnah nachholen konnte. Alleine unterwegs hat auch seinen Reiz - man bestimmt wann, wo und wie lange man Pause macht oder eben nicht. Einzig an den Abenden vermisste ich die Gesellschaft, so dass ich mir herumliegende Lektüre schnappte und dabei auf neue Wanderprojekte kam ....

Von Lauenen reiste ich nach Oberried, wo Markus und Lorenz bereits mit einem feinen Gartenfondue auf mich warteten.






Dienstag, 27. September 2016

Vom Regen verschont

In der Nacht regnete es intensiv, etwa so, dass man innerhalb von zehn Minuten bis auf die Haut nass ist, egal, was man als Regenschutz einsetzt (auf Radar gelbe Zelle) - so fand ich meine Bleibe trotz recht schmalem Bett sehr gemütlich.
Als ich mich nach dem Frühstück Richtung Ammertepass aufmachte, regnete es nicht mehr, die unterschiedlich dichten Nebelschwaden wurden vom Wind in alle Richtungen verschoben - eine wahrhaftig dynamische Stimmung.
Trotz Nebel schwitzte ich im Aufstieg nicht wenig. Oben angelangt bot sich mir keine wirkliche Fernsicht - zwischendurch gab es immerhin kurze Blicke auf den Engstligengrat. Während aus Nordosten immer dichtere Regenwolken aufzogen lockerte sich sich die Bewölkung gegen Westen zunehmend auf, was mich natürlich freute.
Der Abstieg durch alpines Gelände mit Blick auf Teile der Wildstrubelgletscher war schnell geschafft und schon bald wanderte ich über verlassene Alpen talwärts.
Die Simme und deren Zuflüsse sind hier schon beachtliche Wildbäche mit zum Teil spektakulären Wasserfällen.
Da sich der Himmel schon recht dunkel präsentierte und auch schon ein paar wenige Tropfen fielen, widerstand ich dem einladenden Restaurant Siebenbrunnen und nahm den Aufstieg zur Langermatte in Angriff. Nicht verregnet, doch ziemlich verschwitzt kam ich beim geschlossenen Bergrestaurant Langermatt an. Zum Glück hatte ich noch das "Notbier" von Jack im Rucksack. So gestärkt erreichte ich leichten Schrittes die Iffigenalp.
Dort bezog ich meine ungeheizte Jeremias Gotthelf-Kammer und genoss nach ausgiebieger Dusche einen rustikalen Berneroberländer-Znacht mit Vermicelle und Grappa zum Abschluss😀.










Montag, 26. September 2016

Begleitet von Sonne, Wind und Nebel

Nach währschaftem Frühstück begann ich ziemlich genau um neun Uhr mit dem Aufstieg zum Schwarzgrätli. Die Morgensonne löste die einzelnen Nebelfetzen zunächst auf und es gab freie Sicht auf die Walliser sowie die Ausläufer der Blüemisalp. Wenn ich alleine unterwegs bin, schätze ich es zudem besonders, wenn der vor mir liegenden Weg über weite Strecken sichtbar ist. Nach gut einer Stunde hatte ich das Schwarzgrätli bereits hinter mir gelassen. Von Nordosten trieb der auffrischende Wind nun immer dichtere Nebelfetzen in die Täler und um die Berge.
Vom Engstligengrat beobachtete ich vergnügt wie der Wind die Nebelfetzen hin un her schob. Gegen Westen war es noch klar nur ganz in der Ferne wölkelte es.
Unter dem Tschingellochtighore begegnete ich auf meiner heutigen Etappe erstmals einem Menschen. Nach ein paar Worten nahm ich gemütlich den Abstieg in Angriff.
Auf der Terrasse vom Berghotel Engstligenalp gab's bei strahlendem Sonnenschein einen reichhaltigen Zvieriteller.
Nach drei Tagen Wandern war dann grosses Wäschewaschen angesagt.
Die Prognosen für morgen sind regenhaltig - ich plane trotzdem via Ammertepass zur Iffigenalp zu waten.




















Sonntag, 25. September 2016

Nachholen der vier verpassten Etappen gestartet

Im Ferienhaus von Jack braucht man keinen Wecker, die Kirche von Intragna ist nur ein Steinwurf entfernt - und wer kennt sie nicht, die charackteristischen Tessiner-Glockenspiele. Nach dem Frühstück machten wir uns gemütlich auf zum Bahnhof und gondelten gemütlich nach Domodossola. Bei Wein und Toast genossen wir den sonnigen Sonntagmorgen. Mit Bus gings dann nach Iselle und von dort mit einem Autozug nach Brig. Jack reiste weiter nach Winterthur, ich nach Leukerbad.
Bei sommerlichen Temperaturen nahm ich die erste von den vier verpassten O-W-CH-Etappen in Angriff.
Der Aufstieg zur Gemmi war recht schweisstreibend - belohnt wurde ich mit spektakulären Aus- und Tiefblicken und auf der Gemmi mit einem kühlen Bier.
Mit erfrischendem Gegenwind wanderte ich dann dem Daubensse entlang zum Berghotel Schwarenbach, wo ein feines Nachtessen auf mich wartete.




Samstag, 3. September 2016

Mission completed: 35 Tage gewandert

Nach 34 Tagen Wandern gingen wir die heutige Route relativ unvorbereitet an. So kam es, dass wir den angepeilten Bus nach Chancy verpassten, weil wir am falschen Ort zur richtigen Zeit warteten!
Wir überbrückten dann die Wartezeit von einer Stunde souverän mit Dösen, Karten- und Ballspielen.
Schliesslich brachte uns der Bus nach Chancy, wo wir sogleich im Restaurant Le virage für das Mittagessen reservierten und ein Rucksackdepot einrichteten.
Leichten Schrittes schwebten wir durch lichte Wälder, steile Bachtobel unserem Ziel entgegen. Die numerierten Grenzsteine gaben den Countdown vor. Die Rhone zeigte sich  überraschenderweise erst ganz am Schluss, bzw. an unserem Projektziel.
Das Ankommen -  termingerecht nach 35 Tagen -  feierten wir mit Champus und Appenzeller. Nach der Verdankungsrede von Jürg, bei der das Triumvirat uneingeschränkt gelobt und gewürdigt wurde, widmeten wir uns dem Stein, den wir vom Piz Chavalatsch bis hierher getragen hatten. Richi brachte ihn zu Wasser und so schlossen wir das Projekt ab.
Philipp von Basel gesellte sich auch noch zu uns - er ist in einer Woche mit dem Velo von Basel via Bodensee, Luzern ebenfalls aus eigener Kraft an den westlichsten Punkt gelangt.
Nach kurzemTippel fanden wir uns im Le Virage wieder und genossen ein feines Mittagessen.
Jetzt sitzen wir alle zufrieden und um eine einmaligen Erfahrung reicher im Zug zurück in den Alltag.